Ob du nun vom Peter-Pan-Syndrom betroffen bist oder nicht: Bei einem Besuch im Disneyland Paris wirst du zwangsläufig am Eingang des Parks für die Dauer deines Aufenthalts angesteckt. Was gibt es auch Geileres als die Kombi von Adrenalin und ganz viel heile Welt? In diesem Artikel erfährst du alles, was du für deine Reise ins Reich der Fantasie wissen musst!

Für mich ist das Disneyland mein persönliches Zoomania. Wie Officer Judie Hopps (mit der ich mich übrigens ausgesprochen gut identifizieren kann – wäre ich eine Disneyfigur, dann ganz sicher dieses quirlige Häschen) schon gesagt hat: Hier kannst du alles sein!

Gut, soll jetzt nicht heißen, dass ich mich in den krass überteuerten Shops mit glitzerndem Kleid und Zauberstab eindecke, aber: Irgendwie schafft Disney es immer, immer, immer mein Gehirn auf Gute-Laune-Modus zu stellen. Bevor ich dich mit ein paar Fotos und meinen Highlights auf eine virtuelle Reise in die Welt von Kitsch und Co. mitnehme, gibt es aber erstmal ein paar…

Facts, die du vor der Fahrt nach Frankreich wissen solltest

Anfahrt:

Was viele vergessen: Das Disneyland liegt nicht in Paris, sondern östlich davon, in Chessy – immerhin etwa 40 Kilometer von Eiffelturm und Stadtzentrum entfernt. Für alle, die mit dem Auto aus Deutschland kommen und in einem der sündhaft teuren Hotels vor Ort nächtigen, ist das optimal. Wenn Paris der Ausgangspunkt für einen Tagesausflug zu Micky Maus ist, wird es aber auch nicht sonderlich kompliziert. Es gibt bestimmte Tickets, die den Transfer per Shuttle ab Paris beinhalten – davon würde ich allerdings abraten, da die Mehrkosten in keinem Verhältnis zur Anreise stehen.

Best way: Den RER nehmen! Die Station am Disneyland heißt Marne-La-Vallée Chessy. Das ist vor allem wichtig, weil die Ticketmaschinen es nicht erkennen, wenn du Chessy eingibst (unglaublich, aber wahr). Zweites Problem mit den High-Tech-Geräten: Viele der Automaten akzeptieren nur Kleingeld oder Kreditkarte, darauf solltest du dich in Paris einstellen. Das Ticket kostet pro Strecke 7,60 € – mit dem RER A kommst du beispielsweise ab Châtelet ohne Umsteigen in 50 Minuten direkt vor die Tore des Parks. Die Station hat auf allen Anzeigetafeln sogar ein Piktogramm von Micky Maus – süß, oder?

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Öffnungszeiten:

Grundsätzlich sind die Pforten des Parks von 10-20 Uhr geöffnet. Das ist allerdings nur eine grobe Angabe, im Sommer wird oft erst um 23 Uhr geschlossen und Hotelgäste haben manchmal schon ab 8 Uhr Einlass. Hier kannst du per Kalender die genauen Zeiten für jeden Tag abrufen. Unbedingt auch vorher schauen, welche Attraktionen an dem Tag geschlossen sind – irgendwo wird immer gebaut und es ist mega schade, wenn es die eigene Lieblingsachterbahn ist!

Preise:

Vielleicht weißt du es schon: Das Disneyland besteht aus zwei verschiedenen Parks (dem eigentlichen Freizeitpark und den Walt Disney Studios, wo man auch einen Blick hinter die Kulissen bekommt). Dementsprechend gibt es natürlich auch eine ganze Bandbreite verschiedener Tickets. Ich führe hier mal nur die Preise für Personen ab 12 Jahren an – Kindertickets sind verständlicherweise nur unwesentlich günstiger. Die sehr zu empfehlende Kombi-Lösung (1 Tag, 2 Parks) gibt es an der Tageskasse für 90 €. Wer das in Erwägung zieht, kann von meinem Tipp oben absehen und sich direkt vorweg das Exemplar zu 99 € inkl. Shuttle ab Paris sichern.

Wenn du dir (wie ich) jetzt aber denkst „Scheiße, ist das teuer“: Einfach mal auf der Internetseite spezielle Aktionen verfolgen. Außerhalb der Hochsaison und zu ausgewählten Daten gibt es die gleiche Eintrittskarte deutlich günstiger – ich habe beim letzten Mal 47 € bezahlt, also mal eben gut die Hälfte.

Foto-Tour durch die Disney-Welt

Caro und die Wunderlampe

Ich hab dir hier mal meine persönlichen Highlights in zwei Kategorien zusammengefasst: Disney-Kitsch und alles für Adrenalin-Junkies. Sorry, den RC Racer hab ich nicht drin, obwohl der sicher für viele auch ein Highlight ist. Hätte ich gern auch ausprobiert, aber da mir bei allem, was dem Prinzip Schiffschaukel folgt, kotzübel wird… Glaub mir, es war besser für mich und meine Mitmenschen, es nicht zu tun. Und es gibt auch ohne besagte Attraktion genug zu entdecken. Genauso habe ich es bei bisher drei Besuchen immer noch nicht in den Rock’N’Roller Coaster starring Aerosmith geschafft – der war jedes Mal entweder viel zu voll oder wegen Bauarbeiten geschlossen. Bereit? Dann spring auf den fliegenden Teppich und los geht’s!

Traumhafte Highlights für Disney-Kitsch-Lover

Sleeping Beauty Castle:

Wer kennt es nicht? Das Dornröschen-Schloss ist wohl eines der Markenzeichen von Disney und ich wette, du hättest durch das Titelfoto auch ohne Überschrift gewusst, worum es in diesem Beitrag geht, oder? Sobald du das Disneyland betrittst und über die Main Street, gesäumt von unzähligen Boutiquen und Fressbuden, wanderst, blickst du auf das Schloss und weißt sofort „Yep, hier bin ich richtig“. Es befindet sich direkt am Central Plaza, von wo man in die vier verschiedenen Bereiche des Parks (Frontierland, Adventureland, Fantasyland, Discoveryland) kommt. Von außen wie innen wunderschön anzuschauen, steht das gute Stück auch immer im Mittelpunkt der Paraden und Feuerwerke.

Simba Nala Dornröschenschloss Disneyland

Alice’s Curious Labyrinth (Fantasyland):

Auch wenn hier mal wieder ein neuer Anstrich gebraucht werden könnte: Es macht echt Spaß, durch das Labyrinth zu gehen, durch viel zu kleine Türen zu krabbeln und den Bewohnern des Wunderlands Hallo zu sagen, während man den verwirrenden Wegweisern folgt und nicht selten in einer Sackgasse landet. Mein persönlicher Vorschlag: Eine coole Disney-Promo-Aktion draus machen und die Spielkarten statt Rosen mal lieber sich selbst, Grinsekatze und Co. anpinseln lassen, dann strahlen die Farben auch wieder!

Alice im Wunderland - Raupe auf Pilz

Alice im Wunderland - Labyrinth

Alice im Wunderland - Kaninchen

It’s a small world (Fantasyland):

Achtung: Kitsch pur. Hier spalten sich die Geister: Während ich locker fünf Mal am Stück da durchfahren und mich von nerviger Die-Welt-ist-schön-Musik berieseln lassen könnte, will der ein oder andere nach der ersten Kurve der Bootsfahrt schon wieder raus und kriegt den Ohrwurm nie, nie wieder aus seinem Kopf. Letzteres passiert einem aber auch, wenn es einem gefallen hat. Wenn du mit mehreren Personen reist, kann ich dir Brief und Siegel darauf geben, dass den Rest des Tages immer wieder irgendjemand anfangen wird, die Melodie zu summen. Falls du nicht weißt, von welcher Melodie ich hier eigentlich rede: Hier kannst du dir den Ohrwurm auch schon von zu Hause aus ins Hirn brennen.

It's a small world Eingang

It's a small world - Disneyland

Highlights für Adrenalin-Junkies

Space Mountain: Mission 2 (Discoveryland):

Bei dieser Achterbahn wirst du ins All geschossen und saust mit extremer Geschwindigkeit durch eine wirklich ziemlich cool gemachte Lasershow! Ich finde die Space Mountain echt super, wobei es leider einen negativen Nebeneffekt gibt… Es ist irgendwie schwer, den Kopf gerade am Sitz zu halten, wodurch ich bisher nach jeder Fahrt leichte Kopfschmerzen hatte – Extra-Tipp für Brillenträger oder für alle, die Ohrstecker haben: vorher alles in der Tasche verstauen! Ohrstecker können sich super gut in den Hals bohren…

Disneyland Eingang Space Mountain

Indiana Jones and the Temple of Peril (Adventureland):

Ich will nicht sagen, dass diese hier meine Lieblingsachterbahn ist, aaaber… doch, irgendwie schon. Wieso? Weil es eine Loopingachterbahn ist – und damit kriegt man mich immer! Schon der Weg durch die Warteschlange ist genial aufgemacht, da fühlt man sich glatt wie Indiana Jones persönlich, wenn man an Expeditionsequipment, Zelten und Geländewagen vorbeikommt.

Indiana Jones Achterbahn Eingang

Indiana Jones Achterbahn Disneyland

The Twilight Zone of Terror (Walt Disney Studios):

Da. Musst. Du. Unbedingt. Rein! Leider habe ich kein passendes Foto, da die ganze Attraktion drinnen stattfindet, also: trust me. Durch endlos lange Gänge geht es Richtung „Aufzug“ (und ja, wenn du einfach so durchgehen kannst und dich fragst, wofür es so viel Weg gibt: Freu dich, denn manchmal stehen dort wirklich überall Wartende). Nach kurzer Vorgeschichte (wuhuuu, spooky und so) geht es dann in den verfluchten Aufzug, der sich als Indoor-Freifallturm entpuppt. Nix für schwache Mägen, aber 100% empfehlenswert!

Big Thunder Mountain (Frontierland):

Adrenalin puuur! Die Big Thunder Mountain ist auch eins meiner absoluten Highlights. In einem Zug fährt man durch den Wilden Westen, vorbei an Wasserfällen, einer Geisterstadt und… mitten durch den Bergbau! Eine von den Achterbahnen, die man nicht schon nach gefühlten 5 Sekunden wieder verlassen hat – darüber hinaus gibt es eine Reihe Special Effects: Während man durch das Bergwerk fährt, sieht man schon von Weitem die TNT-Fässer, die kurz darauf explodieren und den gesamten Schacht einstürzen lassen!

Big Thunder Mountain Disneyland

Pirates of the Carribean (Adventureland):

Ein ziemlich großer Teil des Disneylands ist auch dem Fluch der Karibik gewidmet. Dabei gibt es natürlich nicht nur die ziemlich originalgetreue Szenerie, sondern auch ein passendes Fahrgeschäft: In der Höhle Pirates of the Caribbean fährt man bei Dunkelheit in einem Boot quer durch den verfluchten Untergrund – vorbei an Skeletten und diversen anderen Untoten. Wer bis dahin denkt „Joa, mal wieder eine Bootsfahrt“, wird spätestens dann überrascht, wenn sich das Ganze in eine Mini-Wildwasserbahn verwandelt und das Boot mehrfach irgendwelche Abhänge runterrutscht.

Disneyland Fluch der Karibik - Schiff

Disneyland Fluch der Karibik

Crush’s Coaster (Walt Disney Studios):

Wenn du Nemo geguckt hast und dich sofort in das Meer, die Schildkröten und die vielen bunten Farben verliebt hast, dann bist du hier richtig! In dieser Achterbahn reitest du auf deiner eigenen Schildkröte (naja, you know what I mean) durch den Ozean. Ja, genau wie im Film! Es geht, begleitet von Crush‘ Stimme, vorbei an den bekannten Szenarien: Fische, Quallen, Haie, ein U-Boot und so weiter. Leider (aber verständlicherweise) ist die Warteschlange hier meist extrem lang – 120 Minuten Wartezeit ist mir vermutlich keine Achterbahn auf der Welt wert, aber alles darunter sollte einen nicht davon abhalten, ins Pariser Great Barrier Reef einzutauchen!

La Cabane des Robinson (Adventureland):

Ein Baumhaus. Ja, ich gestehe: Das Teil an sich ist absolut überhaupt nicht gefährlich oder so. Aaaber… Wenn du, so wie ich, auf Adrenalin stehst und gerne um die Welt reist, wird dir das Baumhaus der Familie Robinson sicher gefallen. Auf der Adventure Isle geht es über eine Hängebrücke an das Baumhaus, das man bis in die Baumkrone hinaufklettern kann. Von dort bekommst du einen super Ausblick und Fernweh für die nächste Reise on top – es lohnt sich!

Baumhaus Robinson

Baumhaus Robinson Aussicht

Für alle ein absolutes Muss:

Art of Disney Animation (Walt Disney Studios):

Diese Attraktion richtet sich zwar in erster Linie an jüngere Kinder, aber ich finde trotzdem, dass jeder etwas Zeit für den Rundgang einplanen sollte. Die Halle ist (zusammen mit der Studio Tram Tour) quasi das Museum des Disneylands: Hier kannst du dir verschiedene Werke anschauen, Cartoon-Zeichnern über die Schulter schauen oder sogar direkt Hand anlegen und gucken, ob an dir vielleicht ein Künstler verloren gegangen ist. Ich hasse Museen ja eigentlich, aber die Disney-Ausstellung ist echt cool!

Disneyland Walt Disney Studios

Walt Disney Studios Animation

Studio Tram Tour: Behind the Magic (Walt Disney Studios):

Bei der Tram Tour wird man von zwei sympathischen Sprechern begleitet, die über den Bildschirm im Abteil abwechselnd auf Englisch und Französisch Infos zu den originalen Filmrequisiten verraten. Das Videomaterial ist zwar offenbar seit der Parkeröffnung 2002 nicht erneuert worden, aber es ist trotzdem cool, den Lieferwagen aus 101 Dalmatiner oder die Figuren aus dem Glöckner von Notre-Dame aus nächster Nähe zu sehen. Außerdem gibt es noch eine kurze Vorführung von Special Effects, wenn die Tram durch ein Filmset fährt, welches erst in Flammen aufgeht und dann vom brechenden Staudamm gelöscht wird.

Tram Tour Behind the Magic Autos

Tram Tour Behind the Magic London

Paraden & Feuerwerk:

Auf gar keinen Fall verpassen, im Vorfeld informieren und direkt morgens die Zeiten im Kopf abspeichern! Wenn du eine gute Sicht haben willst, solltest du am besten schon mindestens eine halbe Stunde vor Beginn da sein und dir irgendwo entlang der Paraden-Strecke ein Stückchen vom Weg sichern. Besonders zu empfehlen ist auch die Lichtshow am Abend, wenn das Dornröschenschloss bei einem Musik- und Wasserspektakel als Projektionsfläche dient. Manchmal fahren auch bunt beleuchtete Wagen durch die Straßen oder es gibt ein Feuerwerk.

Disneyland Parade Minnie Micky

Disneyland Lichter Nachtparade

Disneyland Parade Toy Story

Warst du schon mal im Disneyland Paris?

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