Das Problem an meiner Bucket List? Sie wird nie kürzer, ganz egal, wie viel ich schon abgehakt habe. Immer wenn ich einen Punkt „erledigt“ habe, gibt es schon wieder mindestens zwei oder drei neue Orte, die ich in meinem Leben noch sehen möchte. Oder vor allem Dinge, die ich noch machen möchte.
Und genau aus diesem Grund habe ich mir in letzter Zeit ziemlich oft Gedanken über den Sinn einer solchen Bucket List gemacht – nicht zuletzt natürlich auch wegen meiner intensiven Zeit auf dem Jakobsweg. Klar, Sehenswürdigkeiten wie Machu Picchu in Peru, die Freiheitsstatue in New York oder die Tempel von Angkor in Kambodscha üben auch auf mich einen ganz besonderen Reiz aus. Trotzdem muss ich aber sagen: Je mehr ich reise, desto weniger interessieren mich diese ganzen „Klassiker“, denn meistens reihen sie sich einfach nur in eine Liste ein.
Anders sieht es bei den Momenten aus, die nicht geplant wurden. Die sich einfach nur so ergeben und oft zu den wunderbarsten Erlebnissen des Lebens werden. Das kann eine Einladung von Einheimischen sein, eine spirituelle Erfahrung, ein Augenblick in vollkommener Stille, eine für immer im Gedächtnis bleibende Party bis in die Morgenstunden oder auch das Gefühl, schlicht und ergreifend glücklich zu sein – ohne überhaupt in Worte zu fassen können, warum das eigentlich gerade so ist.
Weltreise vs. Reise zu uns selbst
Es war Anfang 2016, als die Entscheidung zu unserer Weltreise gefallen ist. Wir hatten quasi zwei volle Jahre lang Zeit, unseren Besitz zu verkaufen und uns auf dieses große Abenteuer vorzubereiten. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft wir seitdem schon gefragt wurden, welche Länder wir ansteuern werden. Welche Sehenswürdigkeiten wir besichtigen wollen. Was wir uns von der Reise erwarten.
Die Antwort ist eigentlich ganz easy, befriedigt die Fragenden aber nicht wirklich: Wir wissen es nicht. Ab Weihnachten 2017 sind wir komplett frei. Wir können machen, was wir wollen. Wir können leben, wo wir wollen. Wir können unsere Arbeitszeiten frei festlegen. Ja, wir können theoretisch sogar entscheiden, ob wir überhaupt arbeiten wollen, denn unsere Geldreserven werden uns erst einmal eine ganze Weile über Wasser halten können.
Ist es denn dann überhaupt eine Weltreise? In unserer Vorstellung ist es momentan eine niemals endende Reise – um die Welt und zu uns selbst. Auf der Suche nach dem Leben, das uns glücklich macht. Aber natürlich haben wir trotzdem ein paar Ideen im Kopf, wie und wo wir zumindest ganz grob das erste Jahr unserer Weltreise verbringen möchten.
Am 05. Februar 2018 fliegen wir mit meinen Eltern nach Spanien, wo wir zu Mamas Geburtstag den „Auftakt“ in Málaga und Madrid feiern werden – am 13. Februar geht es dann über den Atlantik nach Mexiko. Und dann? Dann haben wir absolut keinen Plan, was passieren wird.