5 Länder in 2 Wochen – das stand auf unserem Plan. Nicht machbar? Doch, klar! Zum Beispiel, wenn man in Koblenz startet und dem Rhein folgend Richtung Süden fährt. Durch Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Liechtenstein und Österreich führte uns unser gemeinsamer Sommerurlaub – und auch, wenn das Wetter nicht so wirklich mitspielte und wir zwischendurch ganz schön frustriert waren, haben wir einige verdammt schöne Ecken entdeckt, für die man gar nicht bis ans andere Ende der Welt fliegen muss. Vorhang auf für Teil 1: Wir starten in Koblenz!
Welches Jahr könnte besser sein, um nochmal einen letzten Roadtrip mit dem eigenen Auto zu machen? 2017 – das Jahr, in dem das Wort Roadtrip offiziell in den Duden aufgenommen wurde. Gut, das war nicht wirklich ausschlaggebend für unsere Entscheidungsfindung. Die Tatsache, dass es der letzte Sommer sein sollte, in dem wir noch ein eigenes Auto haben, allerdings schon. Wir hatten uns vorgenommen, noch etwas mehr von Deutschland und den Nachbarländern unter die Lupe zu nehmen, bevor wir uns im kommenden Februar vorerst komplett aus Europa verabschieden.
Roadtrip Vorbereitung – Eckdaten unserer Reise
„Retro, Baby, retro“ – das war das Thema unseres Roadtrips. Was das heißt? Wir haben unsere Handys tagsüber ausgeschaltet, uns einen Straßenatlas besorgt und sind – wie früher – nach Karte gefahren. Und tatsächlich: Wir haben uns eigentlich kaum verfahren. Außer manchmal. Aber dazu kommen wir später, haha. Es hat echt Spaß gemacht, nicht immer alles direkt bei Google in Erfahrung zu bringen, sich nicht vorher unzählige TripAdvisor-Bewertungen für das Abendessen durchzulesen und einfach mal wieder das Hirn etwas anzustrengen, um orientierungsmäßig ans Ziel zu finden.
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Wir haben es doch tatsächlich auch geschafft, unser Gepäck wie immer auf unsere beiden Handgepäckrucksäcke zu begrenzen – vorbei die Zeiten, in denen man einfach noch alles ins Auto geschmissen hat, was man vielleicht irgendwann irgendwie mal brauchen könnte. Okay, bei uns hat noch ein Stapel Reiseführer Einzug in den Kofferraum gehalten und auch die riesigen Strandlaken (die wir letztendlich dank des Schietwetters kaum gebraucht haben) wurden noch oben draufgeworfen.
Unsere Route: Koblenz – Speyer (inkl. Mannheim und Heidelberg) – Colmar – Basel – Bodensee – Vaduz – Innsbruck – Forggensee und Schloss Neuschwanstein – Starnberger See. Allerdings (Spoileralarm) haben wir den Aufenthalt am Starnberger See kurzfristig noch storniert, da das Wetter echt mies war und wir keinen Bock auf noch mehr See und Regen hatten.
Koblenz – Warum waren wir eigentlich noch nie dort?
Bei uns im Auto herrscht meist klare Aufgabenverteilung: Simon fährt, ich kümmere mich um die Navigation und das Auspacken der Fressalien, die ich dann parallel an mich und ihn verfüttere. So ist jeder von uns prima ausgelastet und wir können uns während der ganzen Fahrt trotzdem auch noch über Gott und die Welt unterhalten.
Nach etwa drei Stunden klopfte ich mir zufrieden auf die Schulter: Ich hatte uns fehlerfrei bis nach Koblenz navigiert und als wir bereits über die Rheinbrücke in die Stadt hineinfuhren, schmiss ich den Straßenatlas glücklich in den Fußraum. Simon schaffte es allerdings, direkt zweimal hintereinander an unserem Hotel vorbeizufahren, wodurch wir endlos im Kreis fuhren. Jaja, das kommt davon, wenn man die Navigation an den Mann abgibt, hehe.
Sightseeing Koblenz: Was kann man dort machen?
…das war so die Frage, die sich uns stellte. Öhm. Keine Ahnung?! Bis gerade eben hatten wir noch nicht einmal gewusst, dass dort nicht nur der Rhein, sondern auch noch die Mosel entlangfließt. Und… Wait… Waren das etwa Weinberge? Ach ja, Mosel und so. Wein. Da dämmerte doch was. Erschreckend, wie wenig man teilweise von Regionen weiß, die quasi direkt um die Ecke liegen.
Das Mercure Hotel Koblenz* hatte uns freundlicherweise zu einer Übernachtung mit Frühstück eingeladen und die sehr motivierte Mitarbeiterin an der Rezeption malte uns fleißig alle interessanten Sachen auf einen Stadtplan und verkaufte uns auch noch direkt Karten für die Seilbahn und die Festung Ehrenbreitstein oben auf dem Berg. Diese hatten wir nämlich schon von weitem gesehen und wollten sie uns unbedingt noch vor Schließung um 18 Uhr anschauen.
Festung Ehrenbreitstein und die Seilbahn in Koblenz
Bei der Festung Ehrenbreitstein handelt es sich um die zweitgrößte erhaltene Festung Europas, die in der heutigen Form Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurde – ihre Geschichte reicht aber bis etwa ins Jahr 1000 zurück, als dort die Burg „Ehrenbertstein“ von einem Herrn namens Ehrenbert bauen lassen wurde. Täglich von 10 bis 18 Uhr (in den Wintermonaten von November bis März nur bis 17 Uhr) kann die Festung besichtigt werden, ein Kombiticket inklusive Seilbahn kostet 13,80 € (Kinder, Schüler und Studenten zahlen nur ungefähr die Hälfte).
In der Festung Ehrenbreitsein bekommt man einen interessanten Einblick in das Leben früher, kann sich Kanonen in allen Formen und Farben anschauen – und hat vor allem einen herrlichen Blick über die ganze Stadt. Kleiner Tipp: Wenn du Geld sparen möchtest und du gar nicht die einzelnen Räume der Festung besichtigen willst, kannst du zwischen Schließung und 24 Uhr vorbeikommen: Dann sind das Gelände und der Gastronomiebereich nämlich frei zugänglich. Allerdings verpasst du dann natürlich die Fahrt mit der Seilbahn und musst selbst den Berg hoch…
Essen in Koblenz: Auf Nahrungssuche zwischen Rhein und Mosel
In Koblenz gibt es nicht nur eine herrliche Altstadt, sondern auch unzählige Restaurants, Bars, Cafés und, und, und. Wie das eben so ist, wenn man viel zu viel Auswahl hat: Wir schlenderten endlos durch die Gassen. So endlos, dass uns irgendwann so sehr die Mägen knurrten, dass wir uns schleunigst entscheiden mussten. Gefährliche Situation, denn du weißt sicher, was das bedeutet: Man ist auf einmal bereit, alles Mögliche zu essen – und trifft oftmals die falsche Entscheidung, indem man sich in das nächstbeste Lokal setzt.
Wir hatten aber Glück und landeten in der Trattoria da Raffaele. Wir teilten uns einen Salat, bekamen kostenlos einen riesigen Korb Mini-Brötchen dazu und ließen es uns anschließend bei Pasta und Pizza gutgehen. Daumen hoch: Das Essen war super, der Service prima – und Simon nach zwei Gläsern von dem „echt geilen“ Weißwein recht angeheitert.
Einen Nachtisch verlagerten wir trotz ansprechender Dessertkarte nach außerhalb, denn bei den perfekten Temperaturen wollten wir uns noch ein richtiges Eiscafé suchen. Bei eGeLoSIa wurden wir fündig und hatten nach dem tollen Abendessen auch noch das beste Eis, das wir in Deutschland bisher gefunden haben.
Mercure Koblenz – Das perfekte Hotel, um die Stadt zu besichtigen
Als wir nach Anreise und Stadtbesichtigung zurück ins zentral gelegene Mercure Hotel Koblenz* kamen, mussten wir erstmal unser Zimmer genau unter die Lupe nehmen. Wir waren schon bei der Ankunft sehr zufrieden mit dem hübschen und sehr modernen Design – hatten unseren gemeinschaftlichen, obligatorischen „3-2-1-Sprung-aufs-Bett“ aber noch nicht gemacht.
Vermutlich hätten wir uns sonst (wenn überhaupt, haha) erst Ewigkeiten später aufraffen können, uns wieder zu erheben. Aber der erste Eindruck hatte nicht getäuscht: Unsere Unterkunft konnte sich mehr als sehen lassen und wir fühlten uns sofort zu Hause.
Wie in eigentlich allen Mercure-Betten, in denen wir bisher geschlafen haben, hatten wir eine wunderbare Nacht und waren am nächsten Morgen voller Tatendrang – das war doch ein sehr guter Start für unseren Roadtrip, dachten wir, und machten uns auf zum Frühstücksbuffet. Der dunkle Speisesaal hat uns nicht sonderlich überzeugt – dafür aber Personal und Buffet umso mehr.
Auf unsere Frage, ob wir uns wohl auch auf die Terrasse mit Rheinblick setzen dürften (irgendwie wollte dort außer uns scheinbar niemand sitzen, es herrschte gähnende Leere), wurde uns dort sofort und ohne Murren ein Tisch eingedeckt. Bei einer herrlichen frischen Brise saßen wir dort eine ganze Weile, probierten uns durch das Angebot und genossen die Aussicht.
Simon war happy, weil er sich Eier und Speck in allen Varianten braten lassen konnte – und ich war happy, weil es eine riesige Auswahl an Teesorten und frischen Früchten gab. Es konnte also gut gestärkt weiter nach Speyer gehen, von wo aus wir noch Abstecher nach Heidelberg und Mannheim geplant hatten.
Gespannt, wie es weitergeht? Hier geht’s zur zweiten Roadtrip-Etappe.
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