Bayrisch Creme mit Erdbeermus hatte ich mir für meine Konfirmation vor vielen, vielen Jahren ausgesucht, nachdem ich sie einmal auf einer Feier gegessen und zu meinem absoluten Lieblingsdessert ernannt hatte. Seitdem plündere ich jedes Buffet, auf dem ich die Crème bavaroise (klingt auf Französisch doch gleich noch viel schöner, oder?) finde. Zu unserer Verlobung habe ich mich zum ersten Mal selbst rangetraut und festgestellt: Es ist zwar ziemlich viel Aufwand, aber echt nicht kompliziert!

Umso ärgerlicher, dass es der Koch bei unserer Hochzeitsfeier (für 140 Personen konnte ich nun wirklich nicht alles selbst machen…) total verkackt hat – aber darüber habe ich mich schon oft genug geärgert, also lasse ich das Thema jetzt lieber bleiben und schone meine Nerven. Fangen wir also einfach mal an:

Was brauchst du überhaupt, um eine Bayrisch Creme herzustellen?

  • 300 ml Milch und die gleiche Menge Sahne
  • 100 g Zucker
  • 4 große Eier (genau genommen nur das Eigelb)
  • eine ganze Vanilleschote
  • 5 Blatt Gelatine
  • Eiswürfel

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Wenn du alle Zutaten auf der Arbeitsfläche hast, solltest du dir zuerst noch alle Küchenutensilien zusammensuchen – im Optimalfall hast du übrigens eine Spülmaschine, da häuft sich nämlich ziemlich viel Krams an… Für die Vorbereitung benötigst du vier verschiedene Gefäße:

1) Die Milch in einen Topf geben, die Vanilleschote längs aufschneiden, das Mark herauskratzen und in die Milch geben (die Schote kommt im Anschluss auch in den Topf).

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2) Die Eier trennen, das Eigelb in eine Schüssel füllen und den Zucker dazugeben.

3) Die Sahne in eine hohe Schüssel schütten, in der du gut mit dem Handrührgerät (im Folgenden: Mixer, so nenne ich das Teil nämlich) arbeiten kannst.

4) Kaltes Wasser in eine Schale füllen und die Gelatineblätter einzeln darin einweichen.

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Sobald das erledigt ist, kann es losgehen: Zuerst schlägst du die Sahne mit dem Mixer komplett steif und mixt danach in der anderen Schüssel auch die Mischung aus Eigelb und Zucker so lange, bis sie richtig schön weiß und schaumig ist. Parallel kannst du die Milch schon auf dem Herd erwärmen (aber immer einen Blick drauf haben, die kleine Menge fängt extrem schnell an zu kochen).

Für die folgenden Schritte empfehle ich dir, Metallschüsseln zu nehmen, denn die nehmen sowohl Wärme als auch Kälte superschnell auf. Nachdem du die Vanilleschote entfernt hast, schüttest du die Milch in eine Metallschüssel, füllst den zuvor benutzten Topf mit etwas Wasser und stellst die Schüssel hinein.

Nun wird der Ei-Zucker-Schaum hinzugegeben und die Masse unter Rühren mit dem Schneebesen über dem Wasserbad aufgeschäumt. Das Ganze wird ziemlich schnell warm und schäumt auch direkt auf, also im Vorfeld schon mal eine größere Metallschüssel (ca. 1,5 Liter Volumen) bereitstellen und die Masse dann direkt umfüllen und noch einmal kurz mit dem Mixer aufschäumen.

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Jetzt kommen die Eiswürfel zum Einsatz: Nimm einen groooßen Topf oder ein anderes Gefäß, in das du die Metallschüssel hineinstellen kannst. Dieses Gefäß wird nun mit dem Eis gefüllt, welches die Creme dann von unten kühlt. Die Gelatine wird ausgewrungen und in die noch heiße Creme gegeben und peu à peu mit dem Schneebesen untergerührt.

Im Anschluss langsam weiterrühren, bis die Creme kurz vorm Gelieren ist (das dauert ein paar Minuten). Dann wird die geschlagene Sahne hinzugegeben und untergehoben, bis sich eine geschmeidige Masse ergibt. Diese kann nun entweder direkt in den Kühlschrank gestellt oder in andere Gefäße umgefüllt werden (unbedingt JETZT umfüllen, solange sich die Masse noch problemlos gießen lässt). Nach Möglichkeit, saust du dabei auch nicht so rum wie ich, haha.

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Ich benutze zum Servieren am liebsten kleine Gläser, durch die man das Dessert genau erkennen kann. Diese hier habe ich aus Paris mitgebracht: In Frankreich gibt es im Kühlregal Produkte von La Laitière sowohl in Plastikbechern als auch in wunderschönen Gläsern – Recycling absolut geglückt!

Die einzelnen Gläser (die Menge reicht für etwa 10 Portionen) befülle ich dann mit der Creme und stelle jedes fertige Glas noch einmal in den Topf mit Eiswürfeln. Anschließend wird alles mit Frischhaltefolie abgedeckt und kommt für 2-3 Stunden in den Kühlschrank. Die Creme schmeckt zwar auch pur richtig gut, ich serviere sie aber grundsätzlich immer (!) mit frischem Erdbeermus – sooo lecker. Dafür auf die Menge ca. 500 g Erdbeeren mit dem Stabmixer pürieren. Auf keinen Fall Zucker zugeben: Die Creme ist schon süß genug und wenn die Erdbeeren noch etwas sauer sind, schmeckt die Kombination ganz besonders traumhaft!

Tadaaa – und schon ist das Dessert fertig. Okay, das kann man nicht mal spontan innerhalb von ein paar Minuten zaubern, aber der Aufwand lohnt sich wirklich. Kurz vor dem Servieren zerbreche ich noch ein paar belgische Butterwaffeln von Belgian Butters und stecke die Stücke mit in die Gläschen.

Bon appétit !

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