Es gibt Dinge, die in unserer Gesellschaft so sind, weil… Naja, sie sind eben so. Und leider werden viele von ihnen nur sehr selten hinterfragt. Zum Beispiel beim Thema Pille. Statt darüber nachzudenken, welche negativen Folgen hormonelle Verhütung für uns Frauen möglicherweise haben kann, wird seit den 1960er Jahren fleißig jedem Mädchen die Antibabypille als Allheilmittel und absolute Notwendigkeit verschrieben…
Liebe zukünftige Tochter,
auch du wirst mit Sicherheit irgendwann an dem Punkt stehen, an dem dir schon in der Grundschule erklärt wird, wie Kinder eigentlich gemacht werden – nur um dir dann ein paar Jahre später zu erzählen, wie man sie denn NICHT macht. Vielleicht stehen deine Lehrer dann auch mit ihrem Verhütungsköfferchen vor dir, streifen peinlich berührt ein Kondom über den Holzpenis und geben dir irgendwie das klinische Gefühl, dass diese Tüten aus Kautschuk rein gar nichts mit Romantik zu tun haben können.
Gleichzeitig steht vielleicht eine besorgte Lehrerin dabei und zerstört in deinem Kopf auch noch das letzte Stück Lust auf Sex, das (wenn überhaupt) jemals vorhanden war. Schauergeschichten kommen ja bekanntlich immer gut. Auf Kondome allein ist schließlich kein Verlass und ausreichend Verhütungsschutz gibt es absolut nur durch die Kombination aus Gummi und Pille. Darauf muss man natürlich besonders als Mädchen achten, schließlich seid ihr es, die im Zweifelsfall schwanger und mit einer ruinierten Zukunft weiterleben müssen…
In der Schule wird dir damit quasi eine idiotensichere Lösung als unanfechtbare Überzeugung geboten und auch die Pharmaindustrie trägt fleißig dazu bei. Bis zum 20. Lebensjahr werden alle verschreibungspflichtigen Verhütungsmittel von der Krankenkasse übernommen – selbstverständlich sind die aber alle hormonell und die Kupferspirale als so ziemlich einzige Ausnahme wird jungen Frauen in der Regel nicht eingesetzt.
Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird ein Großteil deiner Freundinnen die Pille nehmen. Viele von ihnen werden noch gar keinen Freund haben. Und vielleicht auch noch nie von selbst an Sex gedacht haben. Aber die Pille lindert ja Menstruationsschmerzen, hilft gegen Pickel, fördert einen gleichmäßigen Zyklus und irgendwie ist es auch ganz cool, sagen zu können, dass man schon die Pille nimmt – also was soll’s, einfach mal rein damit!
Letztendlich ist es deine Entscheidung. Aber ich als deine Mutter würde dir sagen: Denk noch einmal darüber nach und lauf nicht blind der Gruppe hinterher. Im Beipackzettel der Antibabypille gibt es nicht ohne Grund eine endlos lange Liste an Nebenwirkungen. Und auch darüber hinaus weißt du nicht genau, welche Folgen eine Langzeit-Hormonbehandlung für dich und deinen Körper auf Dauer haben kann.
Meine persönliche Pillen-Lovestory
…die natürlich absolut keine Lovestory ist. Obwohl, eigentlich lässt sie sich ganz gut in die drei klassischen Beziehungs-Akte „Rosarote Brille“, „Große Liebe“ und „Böser Rosenkrieg“ unterteilen. Eigentlich hätte es mir schon zu denken geben sollen, als ich mit 15 Jahren anfing, die Pille zu nehmen. Das langersehnte Erste Mal wurde dadurch nämlich nicht etwa möglich gemacht, sondern erstmal weit, weit nach hinten geschoben.
Nachdem der erste Tag meiner Periode gekommen war, konnte ich voller Stolz die erste Tablette einwerfen und war ab sofort vor den bösen Spermien geschützt, die ja bekanntlich versuchen würden, mein Leben zu zerstören. Die Hormone haben auch direkt ihre volle Wirkung entfaltet: Es hat fast einen Monat lang nicht aufgehört zu bluten.
Folgst du mir eigentlich schon auf Facebook?
Auf meiner Seite findest du immer aktuelle Reise-Updates, Fotos aus aller Welt und einen Schwank aus meinem Leben.
Ab da war eigentlich auf den ersten Blick alles super und ich schluckte brav jeden Abend vor dem Schlafengehen meine tägliche Dosis Hormone. Das zehnfache Wechseln des Präparates (wie ich es von vielen Freundinnen mitbekommen hatte) blieb mir erspart, da ich immer der Meinung war, alles würde schon irgendwie seine Ordnung haben.
Eigentlich konnte ich mich über sechs Jahre lang nicht beklagen, den schleichenden Prozess bekam ich selbst gar nicht mit und das einzige Drama waren die Zeiten, in denen die Wirkung wegen anderer Medikamente zwischenzeitig nicht mehr gewährleistet war. Ich habe mir nichts dabei gedacht, als Simon mich in einer dieser Phasen darauf ansprach, dass ich irgendwie ganz anders drauf war… Sollte heißen: Nicht so launisch und antriebslos, wie ich es sonst oft war.
Wenn eine kleine rosa Pille den Charakter ändert
Die Pille habe ich nicht aus Überzeugung abgesetzt. Wahrscheinlich wäre es mir selbst auch nie aufgefallen, wie sehr mir die Hormone geschadet haben. Vielmehr waren Simon und ich allmählich an dem Punkt, an dem wir ernsthaft über Kinder nachdachten. Es war im August 2014, als ich mit der Pille aufhörte. Vor mir stand ein vierwöchiger Sprachkurs in Málaga, Simon wollte im Anschluss noch für einen Roadtrip durch Spanien nachkommen – und eigentlich waren wir der festen Überzeugung, es dann demnächst mal mit der Mission Familiengründung aufzunehmen und ich die Pille daher sowieso in absehbarer Zeit absetzen würde.
Und irgendwie schwante Simon schon länger, dass da was nicht so ganz richtig lief. Das Problem: In den folgenden vier Wochen hatte ich mich so krass verändert, dass sämtliche Pläne danach auf dem Kopf standen.
Die verrückten Pläne, die mir im Laufe der Jahre abhanden gekommen waren, kamen auf einmal alle wieder zurück. Hatte ich mir mein Leben so denn wirklich vorgestellt? Ich hatte zwar meinen Traumprinzen gefunden, wir waren verlobt, wollten bald heiraten und… Ja, und? Wollte ich mich wirklich schon auf ein Kind festlegen? Konnte ich wirklich dauerhaft damit leben, dass wir durch Simons Unternehmen für immer an Bielefeld gebunden sein würden? Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit war ich in der Lage, auf mein Herz zu hören und nicht nur den vernünftigsten Weg mit dem geringsten Widerstand zu wählen.
Ich wollte doch eigentlich mehr vom Leben!
Nach den vier Wochen in Málaga wurde Simon quasi von einer fremden Frau am Flughafen abgeholt und war dementsprechend geplättet. Auf einmal war alles anders. Alle Pläne, die wir gemacht hatten: Vorerst in Luft aufgelöst. Caro: Ein aufgescheuchtes Huhn, das zudem auch noch in übertriebenem Maße Selbstvertrauen und ihre Libido wiedergefunden hatte.
Unser Roadtrip wurde zwar trotzdem noch richtig cool, aber es ging nicht, ohne jeden Abend stundenlang über unser Leben zu philosophieren und nicht gerade wenige Tränen zu vergießen. Am Ende des Urlaubs stand dann die Überzeugung: Wir schaffen das zusammen und wir heiraten trotzdem – oder gerade deswegen!
Wir haben in den folgenden Monaten beide viel verändert. Noch vor unserer Hochzeit schickte ich meine Bewerbungsunterlagen an den Pädagogischen Austauschdienst, um meinen Traum vom Im-Ausland-leben doch noch wahr zu machen. Während unserer Fernbeziehung Paris-Bielefeld kam Simon mich oft besuchen, wir trafen uns in meinen Ferien außerdem in Marseille und Rom. Simon musste sich mir dabei so gut es ging anpassen und ich war mir nicht immer sicher, ob unser optimistisches „Wie schaffen das zusammen“ auf Dauer gut gehen würde.
Aber da mein Mann ja immer für eine Überraschung gut ist, hat er nicht etwa den Kopf in den Sand gesteckt, sondern fing in Paris an, ernsthaft über meine Reise-Leidenschaft nachzudenken – so schlecht war es dort schließlich nicht und irgendwie hatte es was, im Ausland zu leben. Und so wurde aus einem „Wieso, Bielefeld ist doch auch schön“ ein „Komm, wir schauen uns zusammen die Welt an“…
Das Schönste, was Simon neulich zu meiner Mama gesagt hat, als die ihn fragte, was er denn eigentlich zu meinen ganzen Plänen sagt: „Weißt du… Ich glaube, mein Leben wäre ohne deine Tochter ziemlich langweilig und ich bin froh, dass sie mich immer wieder dazu bringt, etwas Neues zu erleben!“ – einen besseren Liebesbeweis kann es doch gar nicht geben, oder?
NFP – eine Alternative zur Pille
Nun stellt sich ja noch die Frage, wie wir denn jetzt eigentlich verhüten. Zwar ist meine zeitweise Allergie gegen schreiende Kleinkinder (und auch die ein oder andere geistige Umnachtung) Gott sei Dank wieder abgeflacht und das Ganze ist auch wieder ein Thema für die nächsten Jahre, aber wir würden unsere Weltreise nach Möglichkeit doch gern erstmal ohne Baby starten.
Es kommt für mich nicht in Frage, jemals wieder Hormone zur Verhütung zu schlucken – letztes Jahr musste ich wegen einer Zyste erneut für mehrere Tage ein Hormonpräparat schlucken und ich wurde direkt wieder mit Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Lustlosigkeit konfrontiert. Muss also nicht sein.
Seit zwei Jahren machen wir mittlerweile NFP: Natürliche Familienplanung. Was sich für viele unserer Freunde anhört wie ein total unsicheres Hexenwerk, können wir aber absolut empfehlen. Ich habe gelernt, auf die Zeichen meines Körpers zu achten und spüre meist (Krankheitsphasen mal ausgenommen) schon sehr genau, wann ich meinen Eisprung habe, ab wann ich unfruchtbar bin und wann meine Periode beginnt.
Um das dann auch offiziell festzustellen, muss bei dieser natürlichen Methode jeden Morgen die Körpertemperatur bis auf zwei Nachkommastellen gemessen und im Laufe des Tages der Zervixschleim beobachtet werden. Was zuerst kompliziert klingt, hatte ich nach einigen Monaten aber schon automatisch drin und ich weiß zuverlässig, wann ich unfruchtbar bin und wann wir zusätzlich mit Kondom verhüten müssen.
Der einzige große Nachteil (neben Gewichtszunahme, die ich hoffentlich noch in den Griff kriege), der aber eigentlich auch nur natürlich ist: Ich habe jetzt wieder einen richtigen Zyklus. Das heißt, dass ich wie damals die volle Wucht an Menstruationsbeschwerden bekomme und am ersten Tag manchmal ohne 2 x 600 mg Paracetamol kaum aufrecht stehen kann.
Das heißt auch, dass meine natürlichen Hormone innerhalb meines Zyklus gerne mal Achterbahn fahren und mein armer Mann es kurz vor der Erdbeerwoche nicht gerade leicht mit mir hat. Aber das nehmen wir beide in Kauf dafür, dass ich wieder ich selbst und viel entspannter und abenteuerlustiger bin.
Unsere Empfehlung
Zum Einlesen: Natürlich & sicher – Das Praxisbuch: Familienplanung mit Sensiplan
Und eine super App, um den Überblick zu behalten: myNFP (1,99 €/Monat)
Das war meine ganz persönliche Geschichte. Das heißt: Ich sage natürlich nicht, dass es dir auch so gehen muss. Ich sage auch nicht „Hör sofort auf mit den Hormonen“. Aber ich weiß, dass ich nicht die einzige Frau mit einer solchen Geschichte bin. Und ich weiß auch, dass es viele Frauen gibt, die sich darüber gar keine Gedanken machen. Und genau die würde ich gern erreichen!
Wie sind deine Erfahrungen mit der Pille?
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Hallo 🙂
ich habe deinen Post mit großem Interesse gelesen. Ich selbst nehme auch die Pille seit knapp 2 Jahren. Ich habe eine sehr leichte Variante, da ich selbst keine Beschwerden hatte, was die Regel betrifft. Auch Pickel und Körpergewicht beeinflusst meine Sorte nicht aktiv. Für mich war der Grund mein Freund und eine allergische Reaktion auf Kondome (auch auf Latexfreie).
Natürlich merke ich, dass die Nebeneffekte da sind : Die Regel kommt immer auf den Tag pünktlich, und sie ist statt 10 Tage durchschnittlich nur 4 Tage lang da.
Negative Nebenwirkungen stelle ich nicht fest. Ich bin genauso faul, kreativ oder lustig wie vorher auch 😉 Trotzdem verunsichern mich die vielen Horrorgeschichten über die Pille. Es gibt sogar eine Youtuberin, die jetzt Tabletten nimmt, weil der Körper nach 8 Jahren Pille die Hormonproduktion nicht mehr selbst stemmen kann.
Für mich gibt es jedoch keine Alternative!
Kondom? – nach dem Sex bis zu 2 Tage Schmerzen wie bei einer Blasenentzündung…nein Danke.
Spirale oder Ring? – gibt es vor dem erfüllten Kinderwunsch bei keiner seriösen Frauenärztin/Frauenarzt.
Deine Variante? – ehrlich gesagt vertraue ich schon der Pille nicht. Habe ich sie zum Beispiel 1 Stunde zu spät genommen (also außerhab des 12 Stundenfensters), dann habe ich lieber 3 Wochen keinen Sex statt auf die Unbedenklichkeitserklärung im Beipackzettel zu hören.
Für mich wäre es undenkbar mich 100% auf mich selbst zu verlassen, vor allem, weil ich noch weiß, wie mein Zyklus vor 2 Jahren aussah: 6 Wochen keine Regel – 2 Wochen Regel – 3 Wochen keine Regel – 10 Tage Regel – und dazwischen immer wieder Verspannungen, die sich anfühlten wie meine ankommende Regel… Darauf und auf ein wenig Temperatur messen möchte ich mich nicht verlassen.
Trotzdem schön, dass ihr einen Weg gefunden habt. Weiterhin viel Erfolg damit.
Liebe Grüße > sara
Hey Sara,
das ist natürlich schwer, wenn Kondome keine Alternative sind und der Zyklus vorher immer das gemacht hat, was er gerade wollte 🙁
Ich muss sagen, nach zwei Jahren hatte ich ja auch noch absolut nichts zu beanstanden, aber je länger ich die Pille genommen habe, desto krasser wurde es irgendwie.
Nach dem Absetzen war das mit NFP auch etwas schwierig, weil mein Zyklus total durcheinander war. Aber es ist eben nicht nur „ein wenig Temperatur messen“, sondern eine genaue Beobachtung deines Körpers, den du mit der Zeit immer besser kennenlernst 😉
Drücke dir aber die Daumen, dass du von Nebenwirkungen einfach weiterhin verschont bleibst! 🙂
Liebe Grüße,
Caro
Ich habe die Pille aus völlig anderen Gründen genommen – aufgrund von hormonellem Ungleichgewicht. Ja, da musste ich dann halt mal Hormone nehmen. Und ich fühlte mich damit so viel besser, selbstbewusster und auch attraktiver als je vorher. Irgendwann dachte ich, ich könnte sie absetzen und tat es. Zwei Monate lang fühlte ich mich furchtbar, total matsch, wieder Stimmungsschwankungen etc.
Ganz ehrlich: Ich will meine Pille gar nicht mehr hergeben. Ich weiß um die Nebenwirkungen, aber mir geht es damit einfach prima!
Die Kinderfrage stellt sich mir eh nicht, denn meine Allergie gegen schreiende Kleinkinder ist angeboren 😉
LG, Ilona
Hallo Ilona 🙂
Das ist ja krass! Interessant, dass du quasi die gleiche Geschichte hast… nur komplett andersrum 😀 Danke, dass du sie mit uns geteilt hast!
Schöne Grüße,
Caro
PS: Ein Jammer, dann hast du dich als unsere Babysitterin wohl schon erledigt 😀
Hallo Caro:)
Vielen Dank dass du so offen über deine Erfahrungen mit der Pille geschrieben hast! Ich finde genauso wie du dass das ein mega wichtiges Thema ist!
Du hast mir definitiv Mut gemacht den Schritt ohne Pille doch bald zu wagen:)
denke da seit über nem Jahr dran, gerade wenn man in einer Phase seines Lebens ist wo man viel unterwegs ist wie bei mir( Studium in NL, family und freund in versch Teilen Deutschlands, auslandsaufenthalte) ist die Pille eine ‚bequeme Lösung‘ aber eben wie du geschrieben hast eine ungesunde für die man evtl einen hohen Preis zahlt.
Ich freue mich dass du jetzt pillenfrei lebst (sogar auf weltreise?!:)), hoffentlich folgen dir noch viele!
Liebe Grüße,
Franzi
Hey Franzi 🙂
Finde ich gut, bin gespannt auf deine Erfahrungen (du weißt ja sicher, wie/wo du mich erreichen kannst, haha) 😉
Und ja, die Weltreise wird natürlich auch pillenfrei angegangen (so wie der Rest meines Lebens) – das wird aber kein Problem. Kondome gibt es überall und dank NFP braucht man die ja nicht mal immer 😀
Anfangs hatte ich da auch etwas Bedenken (ich bin ja schließlich auch ständig unterwegs), aber selbst nach mehrstündigen Flügen, Zeitverschiebung und Schlafmangel hat das Thermometer die erwarteten Werte angezeigt 🙂
Schöne Grüße,
Caro
Hi caro, vielen Dank für deinen Beitrag. Ich setze mich auch schon länger mit dem Thema auseinander. Nach acht Jahren Pille hatte ich echt genug davon. Angst vor NFP hab ich mir die Spirale andrehen lassen, womit ich wegen den Nebenwirkungen leider auch nicht glücklich bin. Was für ein Thermometer benutzt du denn? Ein ganz herrkömmliches? Und was hälst du von diesen Computern, die deine Werte messen können? Liebe Grüße, Caro
Oh hallo, liebe Namensvetterin 🙂
Ich war anfangs bei NFP auch skeptisch – der Anstoß kam von meinem Mann, nicht von mir. Aber je länger ich dabei bin, desto überzeugter bin ich davon, weil es wirklich zuverlässig ist 😉
Beim Thermometer musst du nur darauf achten, dass das Messergebnis zwei Nachkommstellen (also z.B. 35,85 °C) hat und dass du es innerhalb eines Zyklus‘ nicht wechselst. Am Anfang hatte ich ein analoges, aber auf Dauer hat es mich genervt, jeden Tag den blöden Quecksilberbalken runterzuschütteln. Deswegen mittlerweile ein digitales – das genaue Modell habe ich oben im Text verlinkt, ist eins von Domotherm 🙂
Schöne Grüße,
Caro
PS: Computer habe ich noch nicht getestet und kann dementsprechend nix dazu sagen. Ich mache sowas aber generell lieber „von Hand“ und vertraue bei dem Thema ungern irgendwelcher Technik. Die App habe ich auch nur zum Eintragen, die Theorie dahinter hab ich mit dem NFP-Buch gelernt 😉
Hallo! Auch ich habe mit 28 Jahren die Pille endlich abgesetzt, weil ich gemerkt habe, dass ich „unlustig“ wurde/war, sprich, ich hatte keine Lust auf Sex und war eher deperessiv, müde, faul. Nachdem Absetzen war alles super: Zyklus super, total „rollig“ (entschuldigt den Ausdruck, aber sowas hatte ich bis dahin noch nicht erlebt…), ich war aktiver… Nach etwa 6 Jahren dann der Schock. Die Periode wurde immer schlimmer. 3x 800 Ibu plus Buscopan halfen am Ende nicht mehr. Ich hatte richtige Wehen, habe vor Schmerzen geweint und laut gestöhnt. Was die Pille jahrelang unterdrückt hatte, kam nun ans Licht: Endometriose. Das wünsche ich keiner Frau! Ich habe mich nun zu einer Schwanegrschaft entschieden und hoffe, dass ich danach Beschwerdefrei bin (was leider nicht bei jeder Frau zutrifft, im Gegenteil). Wenn die Familienplanung dann abgeschlossen ist, werde ich wohl leider wieder eine Pille oder Hormonspirale nehmen müssen, um die Endometriose aufzuhalten. Ich sehe also beide Seiten: Kommt Frau mit Kondomen klar, super! Bei Beschwerden helfen manchmal nur Hormone… Deine Methode ist sicher super, wäre mir aber viiiiiel zu unsicher, da Spermien bis zu 5 Tage im weiblichen Körper überleben können. Da wäre ich zu unentspannt. 🙂 Aber wenn es für euch richtig ist, ist das super! Euch allen von Herzen alles Gute und hört auf euren Körper!
Hey Melanie 🙂
keine Sorge, das mit dem „super rollig“ kann sicher die ein oder andere absolut nachvollziehen – ich übrigens auch, war bei mir genauso und legt sich allmählich wieder etwas 😀
Endometriose musste ich gerade erstmal googlen, da habe ich noch nie von gehört… klingt schrecklich und ich wünsche dir eine gute Besserung und alles Gute für die Schwangerschaft!
Liebe Grüße,
Caro
PS: Die Tatsache, dass Spermien 5 Tage überleben können, ist bei NFP natürlich eingerechnet und dementsprechend ist das Ganze auch nicht unsicher 😉
Huhu 🙂 Großes Kompliment für deine ehrlichen und offenen Worte!
Seit 3 Jahren bin ich ohne Antibabypille dabei. Vorher habe ich sie nur 1 Jahr genommen und dann schon gemerkt, dass sie für mich keine Option ist.
Ich bin damals von meinem Freund auf die Kupferkette (Gynefix) aufmerksam gemacht worden. Wirkung wie bei einer Kupferspirale, jedoch vorteilhafter grade für jüngere Frauen, da die Kette quasi „frei“ in der Gebärmutter baumelt und es deshalb keine Probleme wie bei Spiralen mit der Passform gibt 😉
Mit der Lösung bin ich nun seit 3 Jahren sehr zufrieden und auch ohne Hormone glücklich!
Liebe Grüße
Madeleine
Liebe Madeleine,
von der Kupferkette hatte ich ehrlich gesagt auch noch nie gehört – da hab ich doch direkt mal Onkel Google um Rat gefragt 😀
Klingt durchaus nach einer guten Lösung, um von den Hormonen wegzukommen! Aber… Ist das Einsetzen nicht schmerzhaft? Ich bekomme schon allein vom Lesen leichte Panik und irgendwie behagt mir nicht bei dem Gedanken, für immer ein Stück Kupfer in meiner Gebärmutter spazieren zu tragen 😉
Schöne Grüße,
Caro
Ist alles halb so wild^^ Ein bisschen wie sich ein Ohrloch stechen zu lassen, nur im Gebärmuttergrund, piekst einmal und dann ist es überstanden. Einige Freundinnen die sich die haben setzten lassen beschreiben es so ähnlich. Laut Herstellerangaben ist die Kette für 5 Jahre vorhergesehen, wie Spiralen auch… 🙂
LG Madeleine
Hallo Caro!
Du sprichst mir mit deinem Beitrag aus der Seele! Mir ist es genau so gegangen. Habe 12 Jahre die Pille genommen (mit 14 angefangen) und irgendwann bemerkt, dass ich total unzufrieden mit mir selbst bin und teilweise alles scheiße fand. Mit meinem damaligen Freund wollte ich sogar schon nach 1 Jahr Beziehung ein Kind, was mir garnicht ähnlich sieht. Das war mein Denkanstoß die Pille abzusetzen. Nach 1 Monat wollte ich plötzlich kein Kind mehr (Kleinkinderallergie stellte sich ein wie bei dir :D), war selbstbewusster und einfach besser drauf. Ich habe dann die Beziehung sogar beendet weil ich mich einfach nicht mehr mit ihm alt werden sehen konnte, die Gefühle die vorher da waren sind plötzlich verschwunden! Nach 3 Monaten hatte ich endlich wieder die Libido einer normalen 25 jährigen, nicht die einer ohne Puls! ^^‘
Zusätzlich zum Verzicht auf Hormone (ich verhüte jetzt übrigens mit Kupferspirale) habe ich mich auch entschlossen auf Chemie während meiner Mens zu verzichten. Ich verwende seit einigen Monaten eine Menstruationstasse und bin drauf gekommen, dass nicht nur Hormone den Körper verändern, sondern auch Tampons. Ich habe seit ich meine Mens habe eigentlich immer mit vaginaler Trockenheit zu kämpfen (nicht nur während der Mens) und es hat lang gedauert bis ich auf den Grund kam: Tampons! Seit ich den Cup verwende habe ich keinerlei Probleme in der Hinsicht mehr!
Ich bin wirklich froh, dass immer mehr junge Mädchen und Frauen den Entschluss fassen, ihren Körper nicht mit künstlichen Hormonen und Chemie voll zu pumpen. Und so einen Brief an meine zukünftige Tochter werde ich denke ich demnächst auch mal verfassen, das ist eine echt gute Idee! 🙂
LG Yvonne
Hey Yvonne,
ich hatte zwar nie Probleme mit Tampons, bin aber auch vor ein paar Wochen auf die Menstruationstasse umgestiegen und bin wirklich begeistert – ist schon allein total praktisch, weil man auf Reisen nur noch das eine Teil mitnehmen muss 🙂
Schade natürlich, dass die Beziehung zu deinem Freund nach dem Absetzen der Pille in die Brüche gegangen ist. Aber die Hauptsache ist ja, dass du wieder du selbst bist 😉
Liebe Grüße,
Caro
Hallo liebe Caro,
in den letzten Tagen komm ich von Googel quasi gar nicht mehr weg. Ich hadere schon sehr lange mit dem Gedanken die Pille abzusetzen. Nehme sie seit knapp 9 Jahren (bin 22) und möchte wissen wie es sich ohne anfühlt. In knapp 3 Wochen fliege ich für zwei Monate nach Zentralamerika. Mein Blister wird heute leer.
Am liebsten würde ich direkt vor der Reise absetzen und mich nach der Rückkehr mit einer anderen langfristigen Methode (bisher tendiere ich zu Gynefix) auseinandersetzen. Habe aber auch Angst vor den ganzen Veränderungen die man so liest und das in einem fremden Land. Noch mal zwei Monate durchnehmen möchte ich aber eigentlich auch nicht.
Wie siehst du das? Würdest du davon abraten, sie abzusetzen oder siehst du das unproblematisch?
werde nächste Woche auch noch mal mit meiner Ärtzin sprechen.
Liebe Grüße
Liebe Julia,
als ich meine Ärztin damals bezüglich des Absetzens gefragt hatte (wenn auch ursprünglich wegen des Wunsches, ein Kind zu kriegen), meinte sie einfach nur „Aufhören und gut“. Ehrlich gesagt hatte ich mir vorher gar keine Gedanken gemacht – ich wusste nicht, dass es da überhaupt Probleme geben könnte, bis ich mich DANACH damit beschäftigt habe.
Ich habe die Pille also abgesetzt und bin ein paar Tage später für 6 Wochen nach Spanien geflogen. Nach nur 2 Wochen kamen die ersten Veränderungen. Es klingt vielleicht komisch, aber ich würde diese Entscheidung davon abhängig machen, ob du einen Freund hast oder nicht. Rückblickend betrachtet wäre es bei mir persönlich besser gewesen, Simon während dieses krassen Veränderungsprozesses bei mir gehabt zu haben 😉
Schöne Grüße,
Caro