Dass es ausgerechnet mich mal in ein Luxushotel ziehen wird, hätte ich nun wirklich nicht gedacht, denn eigentlich entspricht das überhaupt gar nicht meiner Art zu reisen. Lies hier, wie es trotzdem dazu kam, warum ich mitten im Ortskern auf einem Steg „What shall we do with a drunken sailor“ gesungen habe und wie Simon und ich das Wochenende im ATLANTIC Grand Hotel Travemünde empfunden haben.

Am Freitag war die Anreise nach Travemünde geplant. Meine Bloggerfreundin Denise, mit der ich im Sommer auch für eine Woche nach Schottland fahre, war auch wieder mit von der Partie und als sich dann auch noch Annika von Lieben Leben Reisen ankündigte, fassten wir den Plan, am Donnerstag doch schon eine kleine Auftaktveranstaltung in Bielefeld zu machen und am Tag darauf gemeinsam Richtung Meer zu fahren.

Es kam aber, wie es kommen musste: Das Wochenende begann mit reichlich Startschwierigkeiten. Annika musste am Mittwoch schon absagen, weil ihre Gesundheit sie im Stich gelassen hatte. Und Denise? Rief mich morgens um 7 Uhr aus Mannheim an – Zug verpasst. Dumm gelaufen, mein geplantes Bielefeld-Programm wurde also geviertelt und war somit nicht mehr wirklich spannend.

Aber warum wollten wir denn eigentlich alle an diesem Wochenende an die Ostsee? Unter dem Hashtag #RBOstsee hatten Anja von Travel on Toast und Janett von Teilzeitreisender mal wieder zum Kölner Reisebloggertreffen aufgerufen. Dieses Mal aber eben nicht wie gewohnt in Köln, sondern im hohen Norden: #RBCGN im Ausflugsfieber.

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Was aber unverändert blieb: eine spitzenmäßige Organisation der beiden Ladies in Kooperation mit dem ATLANTIC Grand Hotel Travemünde, das uns freundlicherweise zu einer Übernachtung eingeladen hatte. Während die meisten Blogger leider schon wieder am Samstag abgereist sind, blieben Simon und ich noch eine weitere Nacht – man gönnt sich ja sonst nichts, haha. Aber ganz ehrlich: Nach dem Stress auf der ITB kam uns ein Erholungswochenende mehr als entgegen!

Man nehme: 30 Reiseblogger und ganz viel Spaß

Simon war als meine Begleitung zum ersten Mal bei einem Reisebloggertreffen dabei und leicht verwirrt über unser „volles“ Programm. Klar, wir mussten natürlich auch noch Zeit für Fotos, Hoteltest und Co. haben – da haben dann im Gegensatz zu Geschäftsführertagungen oder Fachhändlerschulungen, auf denen wir uns sonst öfters rumtreiben, nicht noch fünf verschiedene Workshops, unzählige Präsentationen und etliche Dankesreden Platz.

Außerdem hielt uns ein Lacher die ganze Zeit auf Trab: Auf der Teilnehmerliste war Simon der Einzige, der nicht etwa mit seinem Namen, sondern als „Carolins Mann“ (wieso auch immer) erwähnt war. Nachdem die Dame an der Rezeption mich fragte, wer denn der „Herr Mann“ sei, mit dem ich mir ein Zimmer teilen sollte, war der Dauerbrenner-Insider perfekt: Ich konnte mich halt im Vorfeld nicht entscheiden, welchen der vielen Männer aus meinem Harem ich mitbringen würde, gnihihi.

Nach einem gemütlichen Anreiseabend mit vorzüglichem Essen und richtig guten Cocktails startete auch der Samstag recht entspannt. Als um 07:30 Uhr mein Wecker klingelte, sah ich das zwar noch deutlich anders, aber nachdem wir in unseren Bademänteln schlaftrunken ins Erdgeschoss gestolpert waren, war die Morgenmuffeligkeit schnell wieder verschwunden. Ein Pool, in dem man sogar Bahnen ziehen kann – so macht Frühsport Spaß! Okay, zugegeben… Es waren nicht so viele Bahnen, schließlich wartete schon das riesige Frühstücksbuffet mit Meerblick auf uns.

Läuft bei uns: Netzwerken und kulinarisches Verwöhntwerden

Ich war happy, neben Anja, Janett und Denise einige bekannte Gesichter wie Ralf von Reisen ist Entdecken, Anja von Das fliegende Klassenzimmer und Wolfang von Wolgangs Reiseblog wiederzusehen, einige Blogger wie Sabine von Fratuschi und Daniela von Sinne und Reisen endlich mal im Real Life zu sehen – und auch ganz neue Leute kennenzulernen. Der Tag verging wie im Fluge, denn nach einem Vortrag des Hoteldirektors und Anjas Präsentation über Pinterest, wurden wir vom ATLANTIC schon wieder mit allerhand Köstlichkeiten verwöhnt. „Hätte ich mal doch noch ein paar Bahnen mehr gezogen“, war der erste Gedanke, der aber schnell von einem „Oh. Geil. Baileys-Crème-Brûlée“ abgelöst wurde. Oje, manchmal komme ich mir vor wie Homer Simpson…

Entschuldigen Sie: Dürften wir uns wohl mal kurz Ihren Hund ausleihen? Und wenn wir schon dabei sind… Eigentlich brauchen wir Sie auch!

Nein, wir sind nicht wahnsinnig geworden. Im Gegenteil: Es ging um sehr viel. Quasi um Leben und Tod. Naja, um die Ehre – aber reicht doch, oder?! Als unser Outdoorprogramm am Nachmittag bekanntgegeben wurde, waren Simon und ich innerhalb von Minuten zu Bonnie und Clyde zusammengeschmolzen. Nur, um wenig später zu erbitterten Feinden zu werden. Wovon ich hier denn eigentlich rede?

Vario Event hatte sich für den letzten Teil des Bloggertreffens etwas ganz Besonderes für uns einfallen lassen: eine iPad-Rallye, bei der wir in Teams nach Schnitzeljagdprinzip durch Travemünde rannten, um möglichst viele Punkte zu erspielen. Hier ein QR-Code gescannt, dort ein lustiges Foto gemacht, ab und an ein zum Brüllen komisches Video gedreht. Meine bessere Hälfte und ich waren uns einig: Das Ding würden wir rocken! Dumm nur, dass die Teams ausgelost wurden und wir letztendlich gegeneinander antreten mussten.

Challenge accepted: Travemünde, wir kommen!

Simons großmauliges „Tschüss Schatz, gib dem künftigen Gewinner noch schnell einen Kuss“ ließ mich nur müde lächeln. Schnitzeljagd? Pah, das ist doch wohl wie für mich gemacht – und mein Team war glücklicherweise auch genauso kreativ: Da Ria von Ria on tour und ich exakt die gleichen Schuhe anhatten, entschied sich unsere Truppe aus acht motivierten Bloggern blitzschnell für einen Teamnamen. Black Boots. Jawoll, es konnte losgehen!

In den kommenden neunzig Minuten lag ich als untere Kante eines Bilderrahmens auf dem Pflaster, wurde Fotografin und Inszeniererin eines grandiosen lebendigen Schachspiels, schmetterte mit Janett einen verdammt schiefen Soundtrack aus dem Film mit dem sinkenden Kreuzfahrtschiff und bekam zusammen mit Ria Schnappatmung, nachdem wir rennend die Bäume in der Fußgängerallee gezählt hatten. Nicht zu vergessen: Wir liehen uns in einem Restaurant den Strandkorb, bekamen freundlicherweise noch eine dringend benötigte Tageszeitung und… gingen für eine der Aufgaben auf die Suche nach einer Frau mit Hund, um unser perfektes Beweisfoto zu knipsen.

 

 

Wie das so ist: Bei solchen Aktionen fällt jede Hemmschwelle. Zumindest bei mir. Und glücklicherweise auch beim Rest des Teams, denn falls du dich jetzt fragst, was es mit dem eingangs erwähnten Seemannslied auf sich hat: Für unsere Eigenkomposition aus „Aloha Heja He“ und „What shall we do with the drunken sailor“ saßen wir auf einem Anlegesteg, ruderten gemeinschaftlich und wurden von neugierigen Passanten beäugt, die sich offenbar nicht sicher waren, ob wir auf die gesungene Frage eine Antwort haben wollten.

Eine kleine Anekdote am Rande: Carolin hätte Carolins Mann (alias „The Drunken Sailor“) vor ein paar Jahren am liebsten eigenhändig ertränkt, als er mitten in der Nacht von einem Motto-Geschäftsausflug mit einem Freund im Arm zurückkam und mit Matrosenmützchen auf dem Kopf das bereits mehrfach angesprochene Lied durch die Schlafzimmertür trällerte. Oder lallte. Je nachdem. Auf jeden Fall… Dies sei ihm hiermit heimgezahlt, denn SELBSTVERSTÄNDLICH haben die „Black Boots“ die Ostsee-Rallye gerockt und Simons Team mit himmelweitem Vorsprung auf Platz 2 verdammt. Aber wie war denn nun eigentlich unsere Unterkunft?

Infos zum ATLANTIC Grand Hotel Travemünde

  • 5-Sterne-Superior-Hotel mit 72 Zimmern und Suiten, direkt am Strand
  • nur 20 Kilometer von Lübeck entfernt, in 15 Minuten zu Fuß zum Ortskern von Travemünde
  • riesiges, denkmalgeschütztes Jugendstil-Gebäude mit Ballsaal und Panoramablick
  • großer Fitness-, Spa- und Wellnessbereich, Golfplätze in unmittelbarer Nähe
  • kostenpflichtige Parkplätze vorhanden, gratis WLAN und Minibar

Deinen Aufenthalt kannst du direkt beim Hotel oder zum Beispiel auf Booking.com buchen*.

Eine Hippieseele im 5-Sterne-Superior-Hotel: Geht das?

Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht benehmen kann. Und es ist auch nicht so, dass ich in meinem Leben noch keinem Luxus begegnet bin. Zu diversen Anlässen waren wir beispielsweise schon häufig zu Gast in verdammt hochpreisigen Restaurants – das geht dann zwar für einen Abend, passt aber nicht wirklich zu uns. Ich war also gespannt, wie das Wochenende werden würde.

Beim letzten Reisebloggertreffen im November waren wir Blogger ins Novotel Köln City eingeladen worden – vertrautes Terrain, denn in der Hotelkette sind wir auch privat schon häufig gewesen. Aber ein 5-Sterne-Superior-Hotel wie das ATLANTIC Grand Hotel Travemünde? Absolutes Neuland. Und ich muss gestehen: Von allein wäre ich ehrlich gesagt nie, nie, nie auf die Idee gekommen, dort einzuchecken, denn auf mich wirkt Luxus generell eher abschreckend als einladend. Dass das beim ATLANTIC nicht unbedingt der Fall war, belegt dieses geniale Video, das Milos von Trendlupe gedreht hat:

 

 

Ich sage mal so: Automatisch öffenende Türen, Kellner, die einem jeden Wunsch von den Lippen ablesen, feinstes Marzipan zur Begrüßung, ein ständiges Tee-Buffet in der Lobby, Meerblick bei sämtlichen Mahlzeiten und ein Abendservice, der vor der Bettruhe noch Pralinen vorbeibringt – könnte schlechter sein, oder?! Das Hotelgebäude hat uns schlicht und einfach überwältigt, denn nirgendwo sonst haben wir bisher so viel Fläche für so wenige Zimmer gesehen. Überall findet man gemütliche Sitzecken und durch die Weitläufigkeit begegnen einem verhältnismäßig selten andere Hotelgäste.

Ziemlich cool, denn so konnten wir vor dem Kamin in der Lobby, mit einem Cocktail an der Bar und im Saunabereich auch ohne Zubuchung von Spa-Behandlungen unser eigenes kleines Wellnesswochenende kreieren. Kann auch am direkten Strandzugang vom Wellnessbereich aus gelegen haben, denn auch wenn ich den Plan, statt Eisgrotte nach dem Saunagang ins Meer zu hüpfen, bei 4°C Wassertemperatur schnell wieder vorworfen hatte, obwohl ich ja eigentlich schon abgehärtet bin… Zumindest die Füße mussten einmal rein! Vermutlich bin ich deswegen jetzt erkältet. War vielleicht nicht sonderlich clever, aber unbezahlbar toll. Der erste Strand 2017. Das erste Mal Sand an den Füßen und Salzwasser auf der Haut. Hach.

Auch wenn uns unser Balkon mit Meerblick bei den Märztemperaturen leider nicht allzu viel gebracht hat und getrennte Matratzen im Doppelbett so gar nicht nach unserem Geschmack sind, hat uns das Zimmer wirklich sehr gut gefallen: Ich habe endlich rausgefunden, wofür man in manchen Hotels zwei verschiedene Kissen bekommt. Falls du genauso unwissend bist: Man kann so einfach viel gemütlicher fernsehen (falls du das schon wusstest… einfach ignorieren *hüstel*)! Und zum Beispiel auch frühstücken, denn am Sonntag haben wir uns gegen eine geringe Service-Gebühr von 7 € unser Wahlfrühstück ins Zimmer servieren lassen und nebenbei im Flatscreen Naturdokus geguckt. Besser kann ein Tag nun wirklich nicht beginnen!

Wir hatten zwar leider nicht so ein cooles Zimmer mit zwei Etagen (wie Milos in seinem Videos gezeigt hat), waren aber trotzdem sehr zufrieden, zumal wir die meiste Zeit – wie immer – gar nicht im Zimmer verbracht haben. Wieso denn auch, wenn einem so ein großes Haus und das ganze Ostseeheilbad zur Verfügung stehen? Am zweiten Abend haben Simon und ich uns nach unserem erholsamen Saunanachmittag nochmal als Pärchen abgesplittet, sind etwas durch Travemünde geschlendert und haben in einem sehr guten Restaurant Fisch gegessen: Der Seebär liegt direkt am Wasser und hat uns mit leckerem Fisch und einem äußerst sympathischen Service vollends überzeugt.

Das Wochenende war die doch recht weite Anreise absolut wert und auch wenn ich auch in Zukunft kein Stammgast in Luxushotels werde: Für besondere Anlässe hat das was! Und der nächste Hochzeitstag kommt bestimmt.

 

Luxushotels: Ja oder Nein? Ich bin gespannt auf deine Meinung!

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