Unterkunft, Verpflegung, Reisekosten? Wie teuer ist eigentlich so eine Reise nach Marokko? In diesem Beitrag erfährst du meine Kostenaufstellung – auf Grundlage meiner Erfahrungen nach insgesamt sechs Wochen Backpacking!
Bevor es losgeht mal wieder eine kurze Anmerkung: Die Fotos kommen aus der Kamera von meiner Schwester Franzi, die mit mir einen Teil der Reise gemeinsam zurückgelegt hat. So, jetzt aber…
Dass Marokko ein günstiges Reiseland ist, muss ich sicher nicht extra noch einmal im Vorfeld erwähnen. Und nein: Auch die Flüge ins „weit entfernte Afrika“ kosten kein Vermögen.
Besten Dank an Ryanair
Einen Flug mit Handgepäck gibt es bei der Low-Cost-Airline ab 29,99 € – beispielsweise ab Düsseldorf-Weeze oder Frankfurt-Hahn. Meiner Erfahrung nach kommt man am günstigsten davon, wenn man Fès als Zielflughafen auswählt. Da kriegst du dann bei leichter zeitlicher Flexibilität problemlos Hin- und Rückflug für knapp 60 €.
Reisepass nicht vergessen!
Ganz wichtig: Kontrollier frühzeitig, ob dein Reisepass noch gültig ist. Das vergisst man schnell, da sich ansonsten fast alle Ryanair-Flughäfen im Schengen-Raum befinden.
Solltest du keinen gültigen Pass (mehr) besitzen, bekommst du einen neuen für 59 € bzw. 37,50 € falls du noch unter 24 Jahre alt bist.
Folgst du mir eigentlich schon auf Facebook?
Auf meiner Seite findest du immer aktuelle Reise-Updates, Fotos aus aller Welt und einen Schwank aus meinem Leben.
Sofern deine An- und Abreise zum bzw. vom Flughafen geklärt ist, kommen keine weiteren Kosten auf dich zu. Ein Visum wird bei touristischen Reisen bis zu maximal 90 Tagen als deutscher Staatsbürger nicht benötigt.
Lebenshaltungskosten vor Ort
Natürlich können die Kosten hier sehr stark variieren: Je nachdem, wie viel Luxus du dir gönnen möchtest. Bei meiner Rechnung gehe ich von einer einfachen Übernachtung im Hostel-Schlaafsaal (durchschnittlich acht Personen), sowie drei Mahlzeiten am Tag aus.
Die Qualität der Hostels schwankt ähnlich heftig wie mein brüchiges Etagenbett in Fès. Dabei muss ich allerdings sagen, dass das günstigste Hostel (das Hotel Souika* in Chefchaouen) trotz des Preises von unter 6 € pro Nacht eines der besten während meiner Reise war. Alles in allem kann man von einem durchschnittlichen Nachtpreis von etwa 10 € ausgehen, selbst wenn man sich zwischendurch mal ein eigenes Zimmer in einem teureren Riad leistet. Da sollte man dann in der Regel eher mit 15-30 € pro Person rechnen.
Ich empfehle, für eine Reise nach Marokko bei Hostelbookers reinzuschauen. Aber Achtung: Erstens sind die meisten Hostels extrem gut bewertet, da viele Betreiber vor Ort dabei sitzen oder sogar einen Rabatt geben, wenn man direkt alles mit 100% bewertet. Zweitens ist es eine übliche Masche, dass bei Ankunft behauptet wird, das Hostel (gilt auch bei Riads etc.) sei überbucht – stattdessen wird man dann in eine deutlich schlechtere Unterkunft gebracht.
Ansonsten hat sich bei mir Booking.com* bewährt, da ich die Seite von den ganzen Portalen am besten finde (wobei da ja auch gefühlt minütlich neue Internetplattformen aus dem Boden sprießen) und man oft Schnäppchen findet. Auch hier gilt für Marokko aber: Aufpassen! Unbedingt direkt auf der Seite buchen, denn wenn man als Walk-In-Gast zum Riad geht, zahlt man häufig locker das Doppelte. Dabei sollte man sich auch auf keinen Fall auf mündliche Absprachen verlassen. Andere Reisende hatten im Anschluss saftige Zimmerrechnungen, angeblich „alles vorher gesagt“…
In vielen Hostels ist sogar ein Frühstück im Zimmerpreis enthalten – wenn man sich ansonsten mit Obst oder marokkanischen Crêpes von einem Straßenhändler begnügt, ist es so günstig, dass man diese Kosten eigentlich nicht mit einrechnen muss.
In Marokko gibt es längst nicht in allen Hostels eine Küche – und wenn doch, ist diese oft nicht sonderlich gut ausgestattet. Supermärkte befinden sich meist nur weit außerhalb der Medinas, innerhalb dieser Stadtmauern sind internationale Produkte ziemlich überteuert.
Mein Tipp: Grundsätzlich auswärts essen
Das ist bei einem empfindlichen Magen zwar manchmal leichter gesagt als getan, aber preislich sowie von Aufwand und Geschmack her eine super Alternative. Mittags ein Sandwich auf die Hand oder ein halbes Hähnchen mit Salat und Pommes gibt es für etwa 3-5 €, ein Abendessen mit Getränk in einem einfachen Restaurant kostet selten mehr als 10 € (wenn überhaupt!).
Da man ja nicht allzu optimistisch kalkulieren sollte, lag mein eingeplanter Durchschnittsbetrag für die Nahrungsaufnahme pro Tag bei etwa 15 €, womit ich immer mehr als gut hingekommen bin.
Reisekosten und Sightseeing
Während du laut dieser Rechnung davon ausgehen kannst, dass dir 25 € am Tag locker reichen, wollen wir ja mal ehrlich sein: Wir wissen doch beide, dass du nicht in Stadt X landest, dort 2 Wochen bleibst und auch aus Stadt X wieder Richtung Heimat fliegst.
Kosten für Transport und Sightseeing treiben den Finanzplan natürlich noch einmal in die Höhe. Ich würde dir raten, in erster Linie die Bahn zu nehmen oder – in Regionen ohne Eisenbahnnetz – auf CTM bzw. Supratours zurückzugreifen.
Zwar gibt es deutlich günstigere lokale Anbieter, aber die fahren dann oft nach Lust und Laune los (oder eben auch nicht), brauchen deutlich länger und nicht selten bist du danach total verspannt, weil dein Sitz wackelt oder dir irgendein Metallstück in den Rücken ragt.
Auch bei CTM oder Supratours mit bestem Komfort kannst du aber sicher sein, dass du im Normalfall nicht mehr als 15-18 € pro Strecke zahlst. Dabei handelt es sich (als Anhaltspunkt) zum Beispiel um Strecken wie Fès-Marrakesch oder Fès-Merzouga (direkt in der Sahara), die etwa zehn Stunden dauern.
In den meisten Städten wirst du dich vermutlich hauptsächlich in und um die Medina aufhalten, wo du sowieso nur zu Fuß unterwegs sein kannst. Ansonsten kostet beispielsweise eine durchschnittliche Taxifahrt (immer auf das Taxameter bestehen, sonst wirst du nicht selten übers Ohr gehauen!) 1 €, eine Busfahrt etwa 40 Cent.
Alles Weitere: Endlose Spaziergänge am Hafen, in der Medina oder am Strand sind vollkommen kostenlos. Das reicht schon zum Glücklichsein. Mein Tipp: Für alles was du darüber hinaus vor Ort noch entdeckst, guck einfach spontan, ob dein Reisebudget es noch zulässt!
Hauptsache insgesamt knapp 100 € für deine Wüstentour sind eingeplant!
Das setzt sich aus der Hin- und Rückfahrt nach Merzouga (ab Fès oder Marrakesch) für etwa 40 € und der eigentlichen Tour auf dem Dromedar mit Übernachtung, Verpflegung und allem drum und dran für etwa 50 € zusammen. Mehr als eine Nacht muss es auch nicht sein – mir war das absolut genug an Nicht-Zivilisation, haha!
Als Vorbereitung für deine Reise empfehle ich den Lonely Planet Reiseführer Marokko. Leider stehen dort eher verhältnismäßig hochpreisige Unterkünfte drin (kaum Hostelempfehlungen), aber ansonsten gibt der Reiseführer einen tollen ersten Überblick! Falls du der Sprache mächtig bist, nimmst du am besten direkt die französische Version
. Die ist sogar deutlich günstiger!
Wie war bzw. ist dein Budget für deine Marokkoreise?
Dir hat der Artikel gefallen? Dann sei doch so nett und teile ihn 🙂
*Affiliate-Link: Dieser Text enthält sogenannte Affiliate-Links. Das heißt, ich bekomme eine kleine Provision, wenn du über einen solchen Link ein Produkt kaufst – das unterstützt meine Arbeit und macht das Produkt für dich nicht teurer.
Hey Caro,
danke für diesen interessanten Beitrag. 🙂 Ich war auch schon zweimal in Marokko und kann das Geschriebene nur unterstützen. Gerade mit RyanAir kommt man super günstig hin. Für unsere erste Reise nach Marrakech hatten wir für die Flüge vom Hahn Flughafen zum Marrakech Flughafen Hin- und zurück auch nur schlappe 50€ p.P. bezahlt. Und vor Ort haben wir auch für jede Mahlzeit, von der man schon gut satt wurde, ca. 5€ bezahlt.
Allerdings würde ich da darauf achten, kein frisches Obst/Gemüse zu essen. Ich lag danach zwei Tage flach, obwohl ich sonst fast gar nicht essensempfindlich bin ;( Also am besten immer nur abgekochtes Gemüse & Fleisch bestellen, wenn man einen eher instabilen Magen hat.
Liebe Minna,
oje… ja, das kenne ich 😀
Da mir das aber oft sogar in Deutschland so geht, dass ich da total empfindlich bin… naja, ich bin eher nicht das Maß der Dinge 😀
Aber da stimme ich dir zu, vor allem Salate, die schon länger fertig irgendwo rumstehen, sind gefährlich. Andererseits ging es mir auch nach Kefta einmal richtig mies… Ob das Hackfleisch nicht gut war oder was auch immer… Das war bei mir meistens alles ziemlich schlecht rekonstruierbar, wovon das denn nun kam 😉
Schöne Grüße,
Caro
Hallo Caro,
leider haben wir Anfang 2014 keine Wüstentour gemacht, weil diese nicht so gut in unsere Rundreise integrierbar war. Wir wollten zwar eine von Agadir nach Marrakesh machen, aber nachdem hierfür nur Mondpreise aufgerufen wurden, entschieden wir uns dagegen und haben Agadir sofort wieder verlassen.
Insgesamt habe ich ca, 450 € inkl. Flug für 10 Tage ausgegeben, wobei mein Flug von Weeze bis Marrakesh auch schon 180 € gekostet hat. Gewohnt haben wir immer in Hostelzimmern und sind mit dem Bus durchs Land gereist.
Liebe Grüße
Chris
Hey Chris 🙂
Jetzt bin ich neugierig: Von Agadir nach Marrakesch? Wo sollte die Tour denn langgehen? Die Erg Chebbi und die Erg Chegaga liegen zumindest nicht so wirklich auf dem Weg 😀
Wir hatten in Fès auch ein Angebot bekommen, das wären 250 € gewesen für Hin- und Rückfahrt im Mini-Bus, 2 Übernachtungen und einige Zwischenstops. Allerdings bei 4 Personen und die anderen Interessenten sind dann doch noch abgesprungen. Im Nachhinein waren wir aber ganz froh drüber, denn für die 100 € gab es echt seeehr viel 🙂
Schöne Grüße,
Caro
Puh, das kann ich dir gar nicht mehr so genau sagen. Die Tour sollt zunächst allerdings relativ weit in den Osten führen. Haben uns insgesamt aber nur wenige Stunden in Agadir aufgehalten, ein paar Angebote eingeholt und dann direkt entschlossen weiter nach Marrakesh mit dem Bus zu fahren.
Leider war ich deshalb immer noch nicht auf einer Wüstentour, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden 😉
Liebe Grüße
Chris
Ach, dann ist das sicher auch nicht so schlimm, die Fahrt hätte wahrscheinlich eeewig gedauert 😀
Genau, beim nächsten Mal klappt es dann sicher, war ja nicht euer letzter Trip 🙂
Danke für den Artikel.
Wir sind gerade in eine Vorort von Marrakesch und merken, dass hier alles wesentlich günstiger ist. Wenn wir hier einkaufen zahlen wir super wenig. In Marrakesch selbst wollen die meisten Läden das 5 bis 10 fache (für Touristen).
Ein paar Wörter arabischen können hier auch Wunder bewirken. Man sollte in der Stadt auf jeden Fall immer handeln und nie den ersten Preis glauben. Und ganz wichtig: alles vorher absprechen und am besten vorher bezahlen!
Ansonsten ist das ein wunderschönes Land.
Hey Christian,
das glaube ich dir sofort – als ich die Touristenpfade und die Städte verlassen habe, war es auch deutlich günstiger 🙂
Meine paar Worte Arabisch halten sich leider noch sehr in Grenzen, aber meist bin ich mit der französischen (oder im Norden spanischen) Sprache auch recht weit gekommen 😉
Schöne Grüße und noch viel Spaß in Marokko,
Caro
Heyho Caro,
diese Wüstentour muss ich machen! Kann man die direkt vor Ort buchen (wenn ja, wo?) oder sollte man das schon vorher machen?
Liebe Grüße,
Vanessa
Hey Vanessa,
wir haben uns einfach in der Kasbah Le Touareg eingemietet – die organisieren dann alles direkt 🙂
Schöne Grüße,
Caro